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Dichter Wald

Als Dickung bezeichnet man einen dichten, geschlossenen Waldbestand junger Bäume, die eine durchschnittliche Baumhöhe ab etwa 2 m haben. In der Entwicklung eines forstlich angelegten Waldbestandes ist die Dickung das dritte Stadium nach der Kultur und dem Jungwuchs. Aus ihr entwickelt sich dann das Stangenholz, gefolgt von Baumholz und Altbestand.

Natürlicher Wald

In einem natürlichen Wald wechseln sich kleinräumig Flächen mit ausgedehnter Kraut- und Grasschicht, dichter Jungwuchs, versteckreiche Totholzstrukturen und große, alte Bäume ab. Für viele Tierarten des Waldes liegen dadurch Nahrungsflächen, Versteckmöglichkeiten und Kinderstuben direkt nebeneinander.

Trennung von Lebensräumen

Durch die forstwirtschaftliche Nutzung werden diese Bestandteile des Lebensraums voneinander getrennt. Auf Kahlflächen ist das Nahrungsangebot groß, aber sie bieten keine Deckung. Da in die Dickung durch die eng beieinander stehenden Bäumchen nur wenig Licht dringt, wachsen hier keine Gräser oder Kräuter und weil die Bäume insgesamt noch sehr jung sind, gibt es auch keine Samen, die den Tieren als Nahrung dienen könnten. Es finden sich in der Dickung jedoch gute Versteckmöglichkeiten.
Im Gegensatz dazu gibt es in Stangen- und Hochwäldern keine Verstecke und keine Krautschicht, dafür jedoch ein gewisses Totholzangebot, Baumhöhlen sowie als Nahrung z.B. für Kleinsäuger und Vögel dienende Bucheckern und Eicheln.

Folgen

Wenn die notwendigen Lebensbereiche der Tiere räumlich getrennt sind, geraten sie unter Stress. Sie müssen lange Wege zwischen den verschiedenen Flächen zurücklegen, auf denen sie Störungen und Bedrohungen ausgesetzt sind.
Dickungen mit ihren Versteckmöglichkeiten können daher in der Kombination mit Lichtungen, kleineren Kahlschlägen, Altbeständen und Jungwuchs ein wichtiger Teillebensraum für viele Tierarten wie Igel, Gartenschläfer, Fuchs, Dachs, Hermelin, Iltis, Luchs, Wildkatze, RehRothirsch, Haselmaus, Haselhuhn und Sperber sein.

In stark von Erholungssuchenden und Sportler*innen frequentierten Waldgebieten kann man davon ausgehen, dass die Flächen beidseitig der genutzten Wege bis zu einer Entfernung von mindestens 50 m von den meisten störungsempfindlichen Tieren nicht mehr oder mit Einschränkungen genutzt werden. Je ausgeräumter und „durchsichtiger“ ein Wald ist, desto größer werden diese Flächen.
Dickungen können Störwirkungen auf Tiere vermindern, da sich hier viele Versteckmöglichkeiten finden und sie zudem Lärmschutz bieten.

Betroffene Tierarten