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Kranich

Kranich (Grusgrus)
Andere bekannte Namen: Grauer oder Eurasischer Kranich
Rote Liste Deutschland 2007: Die Art ist derzeit nicht gefährdet.

Kraniche werden oft als Schneegänse bezeichnet. Die im Norden Europas brütenden Schneegänse überwintern bei uns jedoch nur an der Nordseeküste und erreichen das Binnenland normalerweise nicht.

Aufgrund ihrer Intelligenz, ihres Zugverhaltens sowie ihres ausgeprägten Familiensinns haben Kraniche den Menschen seit jeher fasziniert. Kein anderer Vogel hat bisher einen derartigen Reiz auf Philosophen, Dichter, Schriftsteller, Geistliche, Adlige und Könige sowie auf ganze Völker ausgeübt. In der chinesischen Mythologie ist der „Himmelskranich“ Sinnbild für ein langes Leben und große Weisheit. Wenn taoistische Priester starben, „verwandelten“ sie sich in einen gefiederten Kranich. Man glaubte ferner, dass die Seelen der Verstorbenen auf dem Rücken von Kranichen zum Himmel getragen würden. Auch im alten Ägypten trat man Kranichen mit großer Wertschätzung entgegen. So ritzte man den kultisch verehrten „Sonnenvogel“ schon vor 4.000 Jahren auf königliche Grabplatten. Kraniche waren sowohl Opfergabe für die Götter als auch Speisevogel.

Abenteuerliche Theorien entstanden in vielen alten Kulturen über das Phänomen des Kranichzuges. Man nahm an, dass die Tiere auf ihrem Weg nach Süden viele kleine Vögel in ihrem Gefieder mitreisen ließen oder während des Fluges Steine mit sich führten. Dies sollte vermeiden, dass die Kraniche bei starkem Wind abgetrieben werden. Aristoteles vermutete, dass die Kraniche in einer Dauerfehde mit dem afrikanischen Pygmäenvolk standen. Der römische Schriftsteller Plinius nahm diesen Gedanken 400 Jahre später wieder auf, indem er behauptete, die Pygmäen Afrikas würden unablässig von Feldzügen der stolzen Kraniche belästigt. Tatsächlich machten die Pygmäen gerne Jagd auf die Kraniche, um ihren Fleischbedarf zu decken.

Die Bezeichnung „Vogel des Glücks“ stammt ursprünglich aus Schweden und basiert darauf, dass die Ankunft des Kranichs das Frühjahr mit dessen Wärme, Licht und Nahrungsfülle einleitet. Auch in Japan gilt er als Glücksvogel und steht für Gesundheit und ein langes Leben. Noch heute wird hier symbolisch zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Geburtstagen ein gefalteter Papierkranich überreicht.

Im deutschen Kulturraum wurde der Kranich als Sinnbild der Wachsamkeit von Albrecht Dürer bis Wilhelm Busch gewürdigt. In alten Volksmärchen und Überlieferungen treten Kraniche als Verkünder von Geburten und Hochzeiten, aber auch von Krieg und Tod in Erscheinung. Sie gelten auch als Wetterpropheten und tatsächlich ist das Zug- und Rastverhalten der Kraniche ein Indikator für Witterungstendenzen.

Die Bestände des Grauen Kranichs haben sich nach ihrem absoluten Tiefpunkt in den 1970er Jahren wieder deutlich erhöht. In Europa brüten zwischen 74.000 und 110.000 Brutpaare mit Schwerpunkten in Russland, Finnland, Schweden und Polen. In Mitteleuropa brüten zwischen 13.500 und 15.500 Brutpaare (Bauer et al. 2005), 7.000 – 8.000 Brutpaare in Deutschland, hier mit Schwerpunkt im norddeutschen Tiefland (Sudholdt et al. 2013).

Der Kranich ist die einzige in Nord- und Mitteleuropa heimische Kranichart. Sein geschlossenes Brutgebiet reicht von der Elbe in Deutschland über Skandinavien, das Baltikum, Polen, die Ukraine, Weißrussland und Russland bis nach Asien.

Seine bevorzugten Lebensräume befinden sich in Feuchtgebieten der Niederungen, wie z.B. in Verlandungszonen, Nieder- und Hochmooren, Bruchwäldern, Waldseen, Feuchtwiesen, Seggenriedern und in Sumpfgebieten. Zur Nahrungssuche finden sich die Tiere auf Wiesen und Feldern ein. Für die Rast nutzen sie weite und offene Flächen (z.B. Getreide- und Maisstoppeln). Schlafplätze werden vor allem in Gewässern mit niedrigem Wasserstand aufgesucht, die Schutz vor Feinden bieten.

Feuchtgebiete sind für den Kranich lebensnotwendig. Ist der Wasserstand zu niedrig, können durch Stau oder andere Regulierungsmaßnahmen bessere Lebensbedingungen geschaffen werden. Da Kraniche während der Brutzeit sehr empfindlich sind und ihr Nest leicht aufgeben, können Gefährdungen von menschlichen Einflüssen wie Forst- und Landwirtschaft, Jagd und Tourismus ausgehen.

Störungen verunsichern die Vögel und trennen Eltern von ihren Jungen. Flucht verursacht einen zusätzlichen Energieverbrauch, der durch vermehrte Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden muss. Bei stärkeren oder wiederholten Störungen werden Schlafplätze völlig aufgegeben.

Den besten Schutz für die Brut und die Jungenaufzucht bieten Umweltbedingungen, die sich durch einen ausreichenden Wasserstand und Ruhe an den Kranichbrutplätzen auszeichnen. Bei Niedrigwasser können Wildschweine und Füchse die Nester ungehindert erreichen und Eier oder Jungvögel erbeuten.

Von eigens für die Beobachtung ausgewiesenen Aussichtspunkten lassen sich Kraniche störungsfrei beobachten. Rastvögel flüchten bereits, wenn der Mensch noch über 300 m entfernt ist. Beobachter im Auto tolerieren sie aus geringerer Entfernung.

Vielerorts anzutreffende Unkenntnis und Ignoranz von Spaziergängern, Hundehaltern mit freilaufenden Hunden, Joggern und Radfahrern, die sich zur Zugzeit mitten im Rastzentrum bewegen, scheuchen die Tiere auf. Auch Landwirte mit Traktoren, Jäger und sonstige Berechtigte zum Befahren landwirtschaftlicher Wirtschaftswege lassen oft die nötige Sensibilität vermissen und halten sich nicht von rastenden Kranichen fern.

Internationale Zusammenarbeit

Kraniche sind heutzutage überall durch die Zerstörung ihres Lebensraums bedroht. Als wandernde Tierart können sie nur durch grenzübergreifende Konzepte, z.B. durch internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Gesetze sowie weitere Abkommen wie die „Bonner Konvention“ (ein Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten) dauerhaft geschützt werden.

In Osteuropa, Südeuropa und in Nordafrika müssen Überwinterungsplätze unter Schutz gestellt werden. Hierzu gehört, daß die traditionelle Landnutzung wie z.B. die Eichenmast mit Schweinen in Spanien und Osteuropa, bewahrt wird. Dies ist angesichts der fortschreitenden Entwicklung hin zu einer intensiven Landwirtschaft eine gemeinsame europäische Aufgabe.

Landwirtschaftliche Flächen

Kraniche können auf landwirtschaftlichen Kulturen Schäden verursachen. Aus diesem Grund versuchen einige Landwirte, sie von ihren Flächen zu verscheuchen, wodurch die Kraniche viel Energie verlieren, die eigentlich für den langen Zugweg gebraucht wird. Naturschützer haben deswegen Flächen erworben, auf denen Kraniche ungestört auf Futtersuche gehen können. Die Schlafstellen an den Rastplätzen müssen außerdem störungsfrei sein.

Systematik

Ordnung: Gruiformes (Rallen und Kranichvögel)
Familie: Gruidae (Kraniche)

Aussehen

Der Kranich erreicht aufrechtstehend eine Größe von ca. 1,20 m. Damit ist er deutlich größer als der Graureiher und der Weißstorch. Mit einer Flügelspanne von 2,20 m erreicht er die Größe eines Adlers.

Im Flug ist der lange, gerade vorgestreckte Hals zu erkennen. Die Beine überragen beim Fliegen den Schwanz weit. Die schwarzweiße Kopf- und Halszeichnung und die rote federlose Kopfplatte heben sich deutlich vom grauen Gefieder ab. Die Kopfplatte schwillt bei Erregung leuchtend rot an. Die über den kurzen Schwanz herabhängenden Federn sind die verlängerten Armschwingen der Flügel, die im Erregungszustand und während der Balz buschig aufgestellt werden. Der Vogel erscheint dadurch noch größer und majestätischer.

Die Männchen werden geringfügig größer und kräftiger. Sie können bis 7 kg schwer werden, während die Weibchen bis 6 kg wiegen können. Die Schmuckfedern der Männchen fallen prächtiger aus. Ansonsten sind Männchen (Hahn) und Weibchen (Henne) nicht am Gefieder zu unterscheiden. Jungvögel tragen anfangs ein zimtbraunes Dunengefieder. Ihr fertiges Jugendkleid ist braun gefärbt. Der Oberkopf ist sandfarben und weist noch nicht die für erwachsene Vögel typische Rotfärbung auf.

Brütende Kraniche färben ihr Rückengefieder während der Brutzeit stark braun ein. Dazu verwenden die Vögel mehr oder weniger eisenoxidhaltigen Schlamm. Das Rückengefieder ist mit mikroskopisch kleinen Hohlräumen ausgestattet, welche die Flüssigkeit aufsaugen. Ist das Wasser verdunstet, läßt sich das ins Gefieder eingefärbte Eisenoxid nicht mehr herauslösen. Erst während der Mauser im August/September, wenn das Gefieder getauscht wird, färbt sich der Rücken wieder grau und behält diese Farbe für die nächsten 7 Monate bis zur nächsten Brutsaison.

Fortpflanzung

Ab Mitte Februar kehren die einheimischen Kraniche aus den Winterquartieren zu ihren Brutplätzen zurück. Nordische Tiere treffen erst später ein, so dass diese noch im April über Deutschland ziehen, während ihre Artgenossen hier bereits brüten. Brutbeginn in Mitteleuropa ist Ende März/Anfang April, die Brutdauer schwankt zwischen 28 und 31 Tagen.

Die Balz beginnt bereits während des Heimzugs auf den Rastplätzen und setzt sich im Brutgebiet fort. Das Männchen balzt, meist früh am Morgen beginnend, indem es mit schräg aufwärts gerichtetem Schnabel auffällig schreitet. Mit diesem Balzverhalten stimmen sich die Partner aufeinander ein und bereiten sich auf die Paarung vor. Durch Rufe begleitet steigt dabei die innere Erregung. Zusätzlich zeigen sie Sprünge, Flügelschlagen, Verbeugungen, Zickzackläufe und Im-Kreis-Rennen, nehmen Pflanzenteile und Steine mit dem Schnabel vom Boden auf und werfen diese die Luft.

Kraniche legen zum Schutz vor Feinden wie Füchsen und Wildschweinen ihr Bodennest in sehr nassem Gelände an, z.B. auf Inseln in Moorseen, auf Grasbulten im Sumpf, im Röhrichtgürtel auf Halmen, an Waldseen auf Erlenwurzeln sowie an verlandenden Seen und Teichen. Auch kleine mit Wasser gefüllte Toteislöcher (Sölle) in der Feldflur nutzen sie als Brutplätze. Je nach Untergrund und Wasserstand türmen sie ihre Nester aus Pflanzenmaterial bis zu 1 m Durchmesser auf oder sie begnügen sich mit einer unscheinbaren Nestmulde in der Vegetation.

Kraniche werden frühestens im 3. Lebensjahr geschlechtsreif. Die Kranichpaare finden sich wahrscheinlich 1 – 2 Jahre vor der eigentlichen Fortpflanzung in den Junggesellen- bzw. Übersommerertrupps. Mit gelegentlichen Ausnahmen bleiben sie ihrem Partner lebenslang treu.

Das Weibchen legt im Abstand von 1 – 3 Tagen in der Regel 2 Eier. Beide Partner brüten und hudern. Die Jungen schlüpfen meist im eintägigen Abstand. Sie sind Nestflüchter und begleiten die Altvögel bereits im Alter von 24 – 30 Stunden bei der Nahrungssuche. Die Elterntiere reichen den Küken in den ersten Lebenswochen Insekten, Larven, Würmer und Schnecken mit dem Schnabel, und zwar solange, bis diese selbständig nach Futter suchen können.

Die Jungen wachsen schnell heran und sind nach etwa zehn Wochen flugfähig. Ab Ende Juli können sie den Eltern zu entfernteren Nahrungs- und Sammelplätzen folgen. Auf abgeernteten Getreidefeldern suchen sie gemeinsam nach Ernterückständen.

Ab Anfang August finden sich die einheimischen Brutpaare mit ihrem Nachwuchs an den Sammelplätzen ein, die im Abstand von 20 – 50 km über das Verbreitungsgebiet verteilt sind. Zuerst kommen die Junggesellen und Paare ohne Bruterfolg, anschließend die Brutpaare mit ihren Jungen dort an. Ab September treffen hier auch durchziehende Kraniche aus nordischen und östlichen Brutgebieten ein, die in Deutschland rasten. Zwischen Ende Oktober und Anfang November ziehen die Kraniche aus Mitteleuropa ab. In milden Wintern bleiben gelegentlich kleinere Trupps in Deutschland zurück.

Der bedeutendste Kranich-Rastplatz in Deutschland befindet sich an der Ostseeküste in der Rügen-Bock-Region. Hier legt etwa die Hälfte der gesamten Population des westeuropäischen Zugweges einen Zwischenstop ein. Im Herbst verweilen hier bis zu 40.000 Kraniche aus Skandinavien, dem Baltikum und Polen gleichzeitig. An den Schlafplätzen der Bock-/Werder-Inseln schlafen bis zu 25.000, auf Rügen bis 14.000 und auf der Insel Kirr bis zu 8.000 Kraniche.

Große Rastplätze finden sich auch an der unteren Oder, der Mecklenburgischen Großseenplatte, dem Rhinluch und Havelländischem Luch sowie seit einigen Jahren in der Oberlausitz. Kleinere Rastplätze mit Ansammlungen von einigen hundert bis zu rund 1.000 Kranichen gibt es im südöstlichen Schleswig-Holstein, in Niedersachsen und in Hessen. Im Zentrum eines Rast- oder Sammelplatzes liegen ein oder mehrere Schlafplätze. Diese befinden sich in Gewässern mit Flachwasserbereichen, damit Kraniche nachts im Stehen schlafen können. Morgens fliegen sie in langen Ketten zu den Nahrungsflächen, abends kehren sie zum Schlafplatz zurück.

Nahrung

Der Kranich ernährt sich sehr vielseitig. Seine Nahrung besteht aus Insekten und deren Larven, Würmern, Schnecken, Fröschen, Reptilien, Mäusen, aus Mais- und Getreidekörnern, Erbsen, Bohnen, Erdnüssen, Eicheln, Kartoffeln und anderen Pflanzenteilen.

Für den mehrere tausend Kilometer langen Zug in die Winterquartiere benötigen Kraniche Energiereserven, die in Form von Fettdepots während der Rast durch energiereiche Nahrung angelegt werden. Sie fliegen von ihren Schlafplätzen bis zu 30 km ins Land hinein, um Mais- und Getreidestoppelfelder sowie Neuansaaten von Gerste und Weizen zu suchen. Auf Flächen mit gutem Nahrungsangebot versammeln sich hunderte bis tausende Kraniche. Im Winterquartier werden Oliven, Eicheln, viele grüne Pflanzenteile und kleine Wirbeltiere gefressen. Ein Kranich nimmt täglich 200 bis 300 g Nahrung auf.

Natürliche Feinde

Brutstandorte von Kranichen weisen regelmäßig einen hohen Grundwasserstand auf. Dadurch ist das Bodennest besser vor Feinden geschützt. Natürliche Feinde wie der Fuchs oder das Wildschwein räubern in trockenen Jahren viele Gelege aus. In sehr nassen Jahren können einige Brutplätze überschwemmt sein. Insbesondere Hochwasser nach starken Niederschlägen im Mai/Juni kann der Brut gefährlich werden.

Verhalten

Die europäischen Brutpopulationen der Kraniche ziehen auf unterschiedlichen Routen und in schmaler Front in ihre Winterquartiere. Der osteuropäische Zugweg führt sie aus Finnland, dem Baltikum, Polen und Westrussland über Ungarn nach Nordostafrika. Den westeuropäischen Zugweg nutzen Kraniche aus Mitteleuropa, Skandinavien und – in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend – auch aus Finnland, Weißrussland und aus den baltischen Staaten. Ihre Überwinterungsgebiete liegen in Spanien, Frankreich und zu einem geringeren Teil in Portugal und Nordwestafrika.

Der Frühjahrszug der Kraniche geht rascher und zielstrebiger voran als der durch wochenlange Rastperioden unterbrochene Herbstzug. Zwischen Mitte März und Anfang April rasten viele tausend Kraniche gleichzeitig in der Rügen-Bock-Region, bevor sie die Ostsee überqueren. Ein weiterer wichtiger Rastplatz für Kraniche auf ihrem Zug nach Norden ist der Hornborga-See im schwedischen Västergotland. Die Vögel fliegen oft hunderte Kilometer pro Tag und überwinden Entfernungen von insgesamt mehreren tausend Kilometern auf dem Weg in ihre Winterquartiere und zurück.

Da landwirtschaftliche Flächen durch einen verstärkten Mais- und Reisanbau verändert genutzt und Rastplätze besser geschützt werden, haben die Kraniche ihre Überwinterungsgebiete nach Norden verlagert. Inzwischen verbringen viele Kraniche den Winter im Nordosten Frankreichs, in Südwestfrankreich und Nordostspanien. Die derzeitige Hauptüberwinterungsregion ist die Extremadura in Westspanien. Dort suchen die Vögel in mit Stein- und Korkeichen durchsetzten, parkartigen Landschaften auf Weideland oder Getreidefeldern nach Eicheln und Druschabfällen.

Diese Gebiete sind alte Kulturlandschaften, in denen über Jahrhunderte dunkle iberische Hausschweine im Freiland oder in freier Natur gehalten wurden. Dort blieben genügend störungs- und nahrungsreiche Plätze für überwinternde Kraniche übrig. Heute fallen viele der alten Eichenbestände dem sich verstärkenden Maisanbau für die mittlerweile in Mastställen gehaltenen Schweine zum Opfer. Die intensiven Mais- und Reisanbauflächen werden inzwischen von Tausenden Kranichen genutzt, was zunehmend zu Konflikten mit den Landwirten führt. Die Kraniche werden auf den Feldern nicht mehr geduldet und immer wieder vertrieben.

Den Winter verbringen Kraniche im Familienverband oder in kleinen sozialen Verbänden mit meist weniger als 50 Vögeln.

Der althochdeutsche Name des Kranichs „cranuh“ ahmt seine trompetenartigen Rufe nach. Dieses laute „Trompeten“ ist ein unverwechselbares Merkmal. Im offenen Gelände und je nach Witterung sind rufende Altvögel weit zu hören. Ihr gewaltiges Stimmvolumen verdanken sie dem besonderen Bau und der enormen Länge ihrer Luftröhre, die das Brustbein als Doppelschlinge durchzieht. Sie kann bis zu 1,30 m lang werden. Jungvögel hingegen bewerkstelligen nur ein hohes Fiepen.

In der Gefangenschaft sind Graukraniche bis zu 40 Jahre alt geworden. In der freien Wildbahn ist ihre Lebenserwartung weitaus geringer.